Medienkonvergenz avant la lettre

| Sonntag, 2. August, 2020 |

In nur wenigen Jahren hat sich das Ensemble der Kommunikationsmedien vergrößert und verändert. Durch neue Technologien haben sich diese nicht nur vermehrt, sondern zugleich sind die Grenzen zwischen ihnen fließend geworden. Für diesen Prozess hat sich inzwischen der Begriff „Medienkonvergenz“ eingebürgert. Doch hat diese durchaus historisch zurückreichende Vorstufen, sozusagen eine Medienkonvergenz avant la lettre, die Jürgen Wilke in einem Beitrag in der Festschrift für den Mainzer Buchwissenschaftler Stephan Füssel darstellt.

Wilke schildert diese Vorgeschichte in mehreren Stufen, ausgehend von der „journalmäßigen“ Erweiterung der Zeitung im 18. Jahrhundert, über „Gattungszwitter“ in der Volksaufklärung und die illustrierte Zeitung, bis hin zu den Druckmedien am Ende des 19. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert wurden neue Medien in der Regel zunächst aus der Perspektive der bestehenden Medien wahrgenommen: die „gefilmte“ Zeitung, später die „gefunkte“ Zeitung und schließlich das Fernsehen als „Rundfunk für die Augen“, als tägliche Wochenschau und als „Heimkino“.

Jürgen Wilke: Medienkonvergenz avant la lettre. Zur Vorgeschichte eines aktuellen Trends. In: Christoph Reske (Hrsg.): Kontext Buch. Festschrift für Stephan Füssel. Wiesbaden 2020, S. 83-100.