Gesetzmäßig oder Umsturz? Die Revolution von 1848/49

| Samstag, 28. Oktober, 2023 |

2023 jährt sich zum 175. Mal der Ausbruch der bürgerlichen Revolution in Deutschland von 1848/49. Dies findet sein Echo in vielen Veranstaltungen und zumal in zahlreichen Veröffentlichungen, in umfänglichen Büchern und publizistischen Artikeln. Jürgen Wilke hat dazu einen eigenen Beitrag verfasst, der in ANNO 23, dem „Magazin der Medienjubiläen“ erschienen ist, das zum zehnten Mal vom Institut für Kommunikationswissenschaft der Otto Friedrich-Universität herausgebracht wird (Herausgeber: Markus Behmer).

Wilke zeichnet darin insbesondere nach, wie Kommunikation die Revolution herbeigeführt und vorangetrieben hat und wie diese ihren Ablauf begleitete. Neben der intensiven persönlichen und gruppenbezogenen Kommunikation kam es zu einer explosiven Flut von gedruckten und visuellen Medien. Beschrieben wird auch, wie die Kommunikation in Gewalt umschlug und die Alternative zwischen gesetzmäßiger Veränderung oder Umsturz hervorrief. Eine wesentliche Errungenschaft der Revolution war zunächst die Gewährleistung der Pressefreiheit. Obwohl die Ziele der Revolution letztlich nicht erreicht wurden, lässt sich nicht sagen, dass sie total gescheitert war. Auf längere Sicht hatte sie durchaus zukunftsträchtige Perspektiven eröffnet, auf die künftige Verfassungsgeber in Deutschland zurückgreifen konnten. Das rechtfertigt die rühmliche Erinnerung noch nach 175 Jahren.

Jürgen Wilke: Gesetzmäßig oder Umsturz. In: ANNO 23. Das Magazin der Medienjubiläen. Bamberg 2023, S. 148-154.